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OTTO HEINEMANN PREIS zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege

Nominee Kategorie 2 – Arbeitgebende mit 201 bis 1.000 Beschäftigten

Jobcenter Duisburg

Die demographische Entwicklung und der daraus resultierende Fachkräftemangel führen zu steigenden Anforderungen an unsere Mitarbeiter/innen. Immer mehr kümmern sich neben dem Beruf um die Pflege der Angehörigen. Gründe hierfür sind die Alterung der Belegschaft und damit verbunden eine höhere Betroffenheit. Eine längere Lebensarbeitszeit und eine steigende Erwerbsquote von Frauen, die häufig mit der Pflege von Angehörigen konfrontiert werden, sind weitere Einflussfaktoren.
Unsere Mitarbeiter/innen sind uns wichtig, egal in welcher Lebenssituation. Wir schaffen Rahmenbedingungen, in denen sich die Mitarbeitende wohlfühlen können, z.B. durch eine hohe Flexibilisierung der Arbeitszeit.
Ziele unserer Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege sind daher die Verhinderung von Ausfallzeiten, längerer Verbleib im jobcenter, Förderung der Organisationskultur, sowie Erhaltung, Wiederherstellung und Stärkung der Gesundheit und der Effektivität. Mitarbeitende, die Fürsorge spüren, identifizieren sich stärker mit dem jobcenter, dem soziale Aspekte wichtig sind und ihnen der Rücken gestärkt wird, insbesondere in schwierigen Lebenssituationen.
Durch die Teilnahme am Landesprogramm zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege NRW, wollen wir aktiv darauf hinwirken, Pflegesituationen schnell zu erkennen, und den Mitarbeitenden flexibel und individuell zu helfen und die Pflegesituation zu entspannen.

Das Jobcenter hat ein umfangreiches Leistungsangebot. Im Vordergrund steht dabei die Hilfe bei der Integration in die Arbeitswelt. Mit Qualifizierung, Fortbildung und Beschäftigungsprojekten sowie mit der Unterstützung von Arbeitgebern, Hilfen bei der Organisation der Kinderbetreuung und vielem mehr, bereiten wir unsere Kundinnen und Kunden individuell auf eine passende berufliche Tätigkeit . Das Jobcenter gewährt außerdem Leistungen zum Lebensunterhalt, trägt die Kosten für eine angemessene Wohnung und einiges mehr. Zudem kann das Jobcenter bei Bedarf auch Kontakt zur Sucht- und Schuldnerberatung sowie zur psychosozialen Betreuung herstellen.

  • Ort: Duisburg, Nordrhein-Westfalen
  • Tätigkeit: Öffentliche Verwaltung
  • Gründung: 2005
  • Beschäftigte: rund 1000 Beschäftigte , davon 30% in Teilzeit. Etwa jeder dritter Beschäftigter mit Verantwortung für pflegebedürftige Angehörige.
  • Struktur: eine gemeinsame Einrichtung der Bundesagentur für Arbeit und der Stadt Duisburg, an 10 Standorten im gesamten Stadtgebiet

Weitere Informationen

Kontakt:

Organisationsteam
Berliner Pflegekonferenz
Tel: 030 – 586 945 110
info@berliner-pflegekonferenz.de

Vereinbarkeit von Beruf und Pflege beim Jobcenter Duisburg:

Das macht unser Engagement aus:

Die direkte Einbindung im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM). Die Teilnahme an Veranstaltungen und Beratungen etc. ist somit Arbeitszeit für die betroffenen Kollegen/innen.
Neben der klassischen Pflegeberatung haben wir auch die Möglichkeit, auf Probleme im Arbeitsleben einzugehen, z.B. individuelle Lösungsmöglichkeiten im Betrieb bei der Arbeitszeit oder Aufgabenzuordnung. Diese Verknüpfung hat sich in der Praxis bewährt, so konnten die Probleme ganzheitlich gelindert oder gelöst werden.
Wir haben seit ca. zwei Jahren Angehörigengruppen im Rahmen der Pflegeselbsthilfe. Auch hier können wir eindeutig positive Impulse aufzeigen. Es werden innerbetriebliche Netzwerke gegründet und das Verständnis untereinander konnte deutlich verbessert werden.

Unsere wichtigsten Maßnahmen und Wirkungen:

Das Angehörigen Café gehört mit zu den wirksamsten Maßnahmen. Es wird intensiv genutzt und von den Beschäftigten kommen sehr häufig positive Rückmeldungen. Hier fördern wir den Austausch der Betroffenen miteinander, geben wichtige Informationen weiter oder stellen externe Kontakte her. Es entstehen Netzwerke innerhalb der Organisation.
Darüber hinaus werden Infoveranstaltungen zu den unterschiedlichen Themen und die individuellen Informations- und Beratungsgespräche intensiv angenommen.

Unsere Erfahrung – Erfolgsfaktoren für wirksame Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege:

Zuerst sollte die Geschäftsführung die Akteure im Betrieblichen Gesundheitsmanagement oder Pflege Guides aktiv unterstützen und dies auch an alle Mitarbeiter/innen kommunizieren.
Der nächste Schritt ist eine wirksame Öffentlichkeitsarbeit: eigenes Logo, Webauftritt im Intranet, regelmäßige Infos, Jour Fixes mit der Geschäftsführung, Teilnahme an Messen, etc. Einbindung in den Kommunikationsformen der Führungsebene z.B. Teamleiterrunden etc.
Ein weiterer Punkt ist die Auswertung der individuellen Informations- und Beratungsgespräche. Hier sind Schwerpunkte erkennbar, z.B. Leistungen Pflegeversicherung, ambulante Pflegedienste, Demenz, etc.
Wichtig sind mögliche Netzwerkpartner, die entweder selber etwas anbieten z.B. Compass, oder die Erfahrungen und Kontakte zu vielen Partnern haben, in NRW sind es vor allen die Regionalstellen Alter, Pflege und Demenz.