Vereinbarkeit von Beruf und Pflege

An der Schnittstelle von Arbeitswelt und Gesundheitswesen

Zunehmender Personalmangel und steigender Pflegebedarf – zwei Entwicklungen, die sowohl unsere Wirtschaft als auch unser Gesundheitssystem vor erhebliche Herausforderungen stellen. Die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege steht an der Schnittstelle beider Entwicklungen. Im Rahmen des Otto Heinemann Preises stellen familien- und pflegefreundliche Arbeitgeber ihre Konzepte zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege vor. Ihr Engagement für eine pflegesensible Arbeitswelt entlastet pflegende Angehörige bei gleichzeitiger Berufstätigkeit und trägt zur Fachkräftesicherung bei.

Pflegende Angehörige leisten mit rund 90,4 Prozent den zeitlichen Hauptanteil der Pflege und Betreuung in der häuslichen Pflege. Schätzungsweise 1,6 bis 1,9 Millionen von ihnen sind parallel sozialversichersicherungspflichtig beschäftigt, müssen also die meist zeit- und kraftintensiven Pflegeaufgaben mit ihrer Berufstätigkeit vereinbaren. Die Folgen einer nicht gelungenen Vereinbarkeit sind gravierend:

  • Der Gesundheitszustand der Pflegepersonen leidet langfristig.
    Dies führt häufig zu langwierigen Erkrankungen und einem früheren Eintritt der eigenen Pflegebedürftigkeit.
  • Ablenkungen durch Sorgen und Krisen oder häufigere Krankheitsausfälle verringern die Produktivität. Die betrieblichen Folgekosten mangelnder Vereinbarkeit von Beruf und Pflege werden auf 18,94 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt.
  • Reduzierung oder Aufgabe der Berufstätigkeit führen u.a. zu Ausfällen bei der Alterssicherung und belasten die Sozialsysteme.

Arbeitgeber können durch die Gestaltung der Arbeitsbedingungen entscheidend zur Entlastung beitragen. Um auf den zunehmenden Mangel an Fachkräften zu reagieren, muss sich die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege als fester Bestandteil von Personalentwicklungsmaßnahmen etablieren. Bedingt durch die Komplexität des Themas, ist dafür aber ein gesamtgesellschaftliches Engagement notwendig.

Mit dem Otto Heinemann Preis zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege haben wir eine Plattform etabliert, um gemeinsam mit engagierten Arbeitgebern sowie Akteuren aus Wirtschaft, Sozialsystem und Politik die Rahmenbedingungen für eine pflegefreundliche Arbeitswelt zu gestalten. Damit stärken wir nicht zuletzt auch die Innovationskraft der Wirtschaft.

Die Bewerbungsphase hat am 30. Dezember 2022 geendet. Lassen Sie sich jetzt für die nächste Bewerbungsphase vormerken unter info@berliner-pflegekonferenz.de!
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