Nominees des Marie Simon Pflegepreises 2023

Die Pflege und die Leistung der Pflegenden finden im Alltag zu wenig Beachtung. Gerade in einer Zeit großer Veränderungen, halten wir es für zentral, dass die Bedarfe der Pflege nicht aus den Augen verloren werden. Die diesjährigen Nominees zeigen wichtige Lösungsansätze, wie dies gelingen kann und motivieren zur Nachahmung. Umso wichtiger ist es deshalb, die vielen herausragenden Projekte und Initiativen, die sich für eine bessere Pflegesituation starkmachen und dies auch in der Praxis umsetzen, entsprechend zu würdigen, ihr Engagement auszuzeichnen und ihren Projekten Bekanntheit zu verschaffen – dafür steht der Marie Simon Pflegepreis.

Der Marie Simon Pflegepreis ist mit 2.500,- € dotiert. Wir danken dem Deutschen Städte- und Gemeindebund, der diesen Preis stiftet.

Alle Nominees haben sich auch für das Online-Voting unseres Publikumspreises zum Marie Simon Pflegepreis 2023, dem sogenannten #Herzensprojekt, gewählt durch die breite Öffentlichkeit, qualifiziert. Das Online-Voting beginnt am 1. Oktober 2023 und dauert bis zur Preisverleihung am 9. November 2023 an.

Beratungsmobil Demenz

Alzheimer Gesellschaft Schleswig-Holstein e.V. Selbsthilfe Demenz, Landesverband | www.demenzberatung-sh.de

Projektpartner*innen:
Kompetenzzentrum Demenz in Schleswig-Holstein

Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen erhalten ein mobiles, psychosoziales und wohnortnahes Beratungsangebot. Eine individuelle Beratung zu den Themen Vergesslichkeit und Demenz bietet Orientierung und Sicherheit und unterstützt die Lebensqualität. Es erfolgt eine Zusammenarbeit mit den Beratungsstrukturen vor Ort und den Kommunen. Die Beratung findet in 3 ländlichen Kreisen in SH statt. Die Präsenz des Beratungsmobil (auf z.B. Marktplätzen) macht auf das Thema Demenz aufmerksam und erreicht die Menschen dort, wo sie sind. Ratsuchende können einfach vorbeikommen oder einen Termin buchen. Eine wissenschaftliche Begleitung sichert die Erkenntnisse und soll zum Nachahmen anregen.

KESS „Kreativ – Engagiert – Selbstbewusst – Selbstständig“

Alzheimer Gesellschaft Wiesbaden e.V. | www.alzheimer-wiesbaden.de

Demenz vor dem Rentenalter – was dann? Moderierte Selbsthilfe für Menschen mit Demenz vor dem Rentenalter und ihrer Partner*innen.

KESS umfasst mehrere, unterschiedliche Angebote, die von den Interessierten modular genutzt werden können:

  • Freizeitaktivität halbtags für Menschen mit Demenz vor dem Rentenalter plus Partner*innen (einmal im Monat, samstags)
  • Tafelrunde – Stammtisch für Angehörige von Menschen mit Demenz vor dem Rentenalter (einmal im Monat)
  • Tages- bzw. Wochenendausflug – Gruppentreffen für Menschen mit Demenz vor dem Rentenalter plus Partner*innen (einmal im Jahr
  • „Laufende“ Beratung – Spaziergänge mit beratenden und/oder entlastenden Gesprächen (bei Bedarf)
  • Einzel- / Paarberatung (bei Bedarf)
  • Signal-Chat für schnelle Fragen und Infos (bei Bedarf)

Bauernhof-WG

Hoffamilie Guido Pusch | www.bauernhof-wohngemeinschaft.de

Projektpartner*innen:
Pflegedienst Natürlich, spezialisiert auf die Green Care Pflege mit natürlichen Betreuungs- und Beschäftigungsangeboten

Natürlich Leben auf dem Bauernhof. Hier wird  älteren, pflege- u. hilfebedürftigen Menschen, die nicht mehr alleine zu Hause leben und ihren Alltag gestalten können, ein neues Zuhause auf dem Bauernhof geboten. Sie können sich ganz nach ihren Fähigkeiten und Interessen in den Alltag einbringen und erhalten an 24 Std. pro Tag Unterstützung, wie sie sie individuell benötigen. Die Selbstbestimmung, Würde u. Teilhabe stellen die Leitideen des Konzepts dar. Die Bewohner*innen haben die Möglichkeit und werden motiviert, sich in Alltagstätigkeiten wie die Versorgung der Tiere, gemeinsames Kochen, Backen einzubringen. Für die Mitarbeiter*innen ist es ein Arbeiten abseits der Pflegeindustrie.

Sprungbrett Pflege

Bonner Verein für Pflege- und Gesundheitsberufe e.V. | www.bv-pg.de/

Das Projekt Sprungbrett Pflege bietet Menschen mit Migrations- und Fluchthintergrund eine solide Basis für einen Einstieg in das Berufsfeld der Pflege. Der Schwerpunkt des Projekts liegt zunächst in der kombinierten Vermittlung von Kenntnissen der deutschen Sprache und Fachwissen zur Pflege. Das Projekt setzt sich aus folgenden Bausteinen zusammen: Erst- und Orientierungsgespräche, vorbereitender Sprachunterricht auf dem jeweiligen Sprachniveau der Teilnehmenden, Vermittlung von Fachwissen zur Pflege sowie von Kenntnissen zum Leben und Arbeiten in Deutschland, Aktivitäten zur gesellschaftlichen, sozialen und beruflichen Integration (u.a. Kommunikations- und Bewerbungstrainings) und Praktika. Ein Patenschafts-Programm mit Ehrenamtlichen sowie eine mögliche begleitende Kinderbetreuung runden die Qualifizierungsmaßnahme ab.

Erfolgreich für die Pflege qualifizieren

IN VIA Köln e. V. | www.invia-koeln.de/unsere-angebote/wege-in-die-ausbildung/schwerpunkt-pflege/unser-schwerpunkt-pflege/

Projektpartner*innen / Konsortialpartner*innen:
OM Hochschule I Caritas Bildungszentrum für Pflege I Louise von Marillac-Schule
Sozial-Betriebe-Köln I Clarenbachwerk Köln I Uniklinik Bonn I Karl-Borromäus-Schule Bonn I Städtische Kliniken Köln

Ausbildungsbegleitende Sozial- und Pflegepädagogische Beratungs- und Unterstützungsangebote für Pflegeauszubildende an ihren jeweiligen Schulstandorten vor Ort. Das Angebot umfasst:

  • Projektteam aus Sozial- und Pflegepädagog*innen,
  • unabhängige Beratung bei enger Kooperation mit den Trägern der Ausbildung
  • niedrigschwellige Vor-Ort-Unterstützung an den Pflegefachschulen
  • individueller, offener und ressourcenorientierter Ansatz
  • psychosoziale Beratung zu allen ausbildungsbeeinflussenden Anliegen
  • Lernberatung und Lernbegleitung
  • Bedarfsorientierter Stützunterricht
  • ausbildungsergänzende Angebote zur Kompetenz- und Persönlichkeitsentwicklung
  • Einführung von Kollegialer Beratung und Biographiearbeit
  • Begleitung durch wissenschaftliche Studie

Meine Station:
Für alle, die mitgestalten wollen.

Klinikum Aschaffenburg-Alzenau gGmbH | www.meine-station.de

Im Klinikum Aschaffenburg wird ein Pilotprojekt durchgeführt: der Aufbau einer Station nach dem Zusammenarbeitsmodell der Selbstorganisation. „Meine Station – Für alle, die mitgestalten wollen.“ Es handelt sich um ein bundesweit einmaliges Projekt, von Grund auf eine selbstorganisierte Station in einem Krankenhaus aufzubauen. Der Fokus liegt dabei auf der interdisziplinären Zusammenarbeit der verschiedenen Gesundheitsberufe, synergetischen Tagesabläufen und dem Abbau von Hierarchien hin zu Strukturen, die auf die Bedürfnisse der Belegschaft sowie der Patienten*innen ausgelegt sind. Besonders ist der Ansatz, dass diese Strukturen und Prozesse von den Mitarbeitenden selbst entwickelt, kontinuierlich angepasst und nicht von oben herab oder sogar von extern diktiert werden.

Das Tageshospiz – Neue Wege in der Versorgung schwerstkranker Menschen

Tageshospiz St. Vincent / Einrichtung des Caritasverbandes Mannheim e. V. | www.caritas-mannheim.de

Das Tageshospiz schließt eine Lücke zwischen zu Hause und Vollstationär. Durch Begegnungen und Tagesgestaltung mehr Lebensqualität. Rehabilitativer Ansatz im Sinne von sozialer Teilhabe. Es leistet einen Beitrag dazu, dass Betroffene länger oder evtl. dauerhaft zu Hause bleiben können, durch:

Qualifizierte Beratung und einen rechtzeitigen Aufbau von Versorgungsstrukturen – z.B.:

  • Pflegedienst
  • SAPV-Team
  • Unterstützung bei der Versorgung mit Hilfsmitteln
  • sozialrechtliche Beratung
  • Entlastung der Angehörigen von der Pflege
  • Vermittlung von mehr Sicherheit aufgrund adäquater Ansprechpartner*innen und einer frühzeitigen Verfügbarkeit
  • Krisen sind eine häufige Ursache für kurzfristige Krankenhauseinweisungen und können früher erkannt und ggf. vermieden werden.

Projektname

Projektträger

Projektpartner

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Kurzbeschreibung