Großer Wurf mit großer Wirkung? Was die Pflegereform tatsächlich bringt

  • 1. November 2017

Optimierung von Versorgungsstrukturen und Fachkräftesicherung stehen im Fokus der Fachforen auf der 4. Berliner Pflegekonferenz am 10. November 2017

Die Pflegereform wird die Versorgungsstrukturen in Deutschland nachhaltig verändern. Was dies für die Betroffenen konkret bedeutet, diskutieren Experten aus der Pflegepraxis mit Betroffenen und Entscheidungsträgern aus Politik und Gesundheitswesen in den Fachforen der Berliner Pflegekonferenz. Die ersten verfügbaren Zahlen zur Auftrags- und Begutachtungsentwicklung nach dem Pflegestärkungsgesetz II erlauben bereits erste Einschätzungen. Und Fragen, wer dadurch zu den Gewinnern und den Verlierern zählt oder wo sich bereits Nachbesserungsbedarf abzeichnet, werden dabei im Zentrum stehen. Ähnliches gilt für die Einschätzung, welche Chancen sich für die Pflegeberatung aus dem dritten Pflegestärkungsgesetzes ergeben.

Vertreter aus der ambulanten und stationären Pflegepraxis berichten zudem über ihre Erfahrungen im Umgang mit dem Fachkräftemangel. Gesucht wird nach Lösungen, wie gute Pflege dennoch gelingen kann. Vorgestellt und diskutiert werden dabei u. a. die Ergebnisse zum 1. Modellversuch einer neuen Ausbildung zur staatlich geprüften Pflegehilfe sowie das Konzept für einen  berufsbegleitenden Bachelor-Studiengang „Soziale Gerontologie“ an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin.

Altersgerechte Lebensräume und Pflegestrukturen bilden einen weiteren wichtigen Themenblock. Die meisten Menschen wollen ihren Lebensabend solange wie möglich zu Hause verbringen. Gerade ein Flächenland wie Mecklenburg-Vorpommern mit alternder Bevölkerungsstruktur und sinkender Einwohnerzahl stellt dies vor große Herausforderungen. In einem eigenen Fachforum werden Beispiele aus der Region vorgestellt, die zeigen, wie dies mit einem intelligenten Mix aus professioneller, familiärer und ehrenamtlicher Pflege für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen, gelingen kann. Vorgestellt werden sowohl innovative Modelle zur telemedizinischen Versorgung und zur künftigen Arbeitsteilung zwischen Medizin und Pflege, wie auch Projekte zum Mehrgenerationenwohnen und zur lebendigen Dorfgemeinschaft.

Die Rahmenbedingungen, die es Senioren oder pflegebedürftigen Menschen ermöglichen, sich mit den Dingen des täglichen Bedarfs zu versorgen und Unterstützung im Alltag zu erfahren, sind von Region zu Region sehr unterschiedlich. Im Fachforum des Deutschen Städte- und Gemeindebundes werden unterschiedliche Ansätze für eine sozialraumorientierte Pflegestrukturplanung vorgestellt. Hierfür gilt es als erstes die jeweiligen Bedürfnisse angemessen zu erfassen, damit gemeinsam mit lokalen Akteuren  Lösungen gefunden und bestehende Versorgungsstrukturen optimiert werden können.

Innovative und sektorenübergreifende Versorgungsformen, die auf eine Verbesserung der Versorgungsstrukturen in der Pflege abzielen, bilden daher auch einen Schwerpunkt der Förderung durch den Innovationsfonds. Vorgestellt werden geförderte Projekte wie das „NetzWerk GesundAktiv“ zur Unterstützung und Betreuung älterer Menschen im Quartier, das Projekt  „SaarPHIR“, bei dem regionale fachübergreifende Versorgerteams gebildet werden, und das Projekt  „interprof ACT“, das durch eine bessere Zusammenarbeit mit Pflegeheimen die Zahl der Krankenhausaufnahmen verringern will.

 

Pressekontakt: Juliane Maneke, spectrumK Unternehmenskommunikation, E-Mail: juliane.maneke@spectrumk.de Tel.: 030-21 23 36 154